Autoreifen sollen Putins Atombomber schützen


            Autoreifen sollen Putins Atombomber schützen

Ein Atombomber des Typs Tupolew Tu-95 am Luftwaffenstützpunkt Engels ist mit alten Autoreifen eingedeckt Foto: AP

Von Julian Röpcke

Was ist das denn? Neue Satellitenaufnahmen von Ende August zeigen gleich mehrere strategische russische Bomber, auf die Soldaten Dutzende Autoreifen gelegt haben – offenbar, um sie vor ukrainischen Drohnenangriffen zu schützen.

Fotos vom Luftwaffenstützpunkt „Engels 2“ in der Stadt Saratow zeigen sowohl Tupolew Tu-95MS als auch Tupolew Tu-160M, die teils mit nur wenigen, teils mit bis zu 100 alten Reifen „gepflastert“ wurden. Ein „Schutz“, auf den selbst russische Militärexperten mit einer Mischung aus Ungläubigkeit und Hohn reagierten.

▶︎ Der Russen-Blogger Kanal „Vorposten“ (105.000 Follower) hielt sich mit seinen Bemerkungen noch zurück. „Bemerkenswert“, so sein Kommentar. „Die Tu-95 wurde erstmals mit verzerrender Tarnung auf Rumpf und Flügeln gesehen, um sich vor Drohnenangriffen zu tarnen. Es sind Autoreifen …“


            Autoreifen sollen Putins Atombomber schützen

Auch diese Tu-95 wurde mit Autoreifen geradezu zugepflastert Foto: AP

▶︎ Weniger lustig fand den Reifen-Schmuck Russen-Kriegsblogger „Militärbeobachter“ (627.000 Follower). Halb ironisch schrieb er beim Nachrichtendienst Telegram: „Wie sich herausstellte, waren die Tu-95 auf den Satellitenbildern von Engels nicht, wie zuvor angenommen, neu lackiert, um die Silhouette zu verwischen, sondern mit Autoreifen bedeckt. Anscheinend geht man davon aus, dass die Reifen die Tu-95 irgendwie vor dem Abwurf von Munition von Drohnen schützen sollen.“

Mit Blick auf die fast nutzlosen „Anti-Drohnen-Käfige“ russischer Panzer in der Ukraine fügte der russische Militärexperte hinzu: „Jetzt müssen wir nur noch auf Schutzvisiere gegen Raketenangriffe warten, ähnlich wie bei unseren Panzern.“

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▶︎ Überhaupt nicht witzig fand der Wagner-Söldner-Anhänger und Kritiker des russischen Verteidigungsministeriums „Alex Parker“ (154.000 Follower) die massig aufgelegten Reifen auf den russischen Atombombern.

Er stellte sarkastisch fest: „Der TU-95 wurde mit Autoreifen bespannt, um sie vor Kamikaze-Drohnen zu schützen. Clever! Aber statt Schutzwälle und Hangars zu bauen, baute unser Verteidigungsminister lieber Kirchen und Sperrholz-Reichstage. Jetzt müssen wir uns von Kopf bis Fuß mit Reifen bedecken.“

Am Freitag wurde ein weiteres Foto eines mit Reifen belegten russischen Kriegsflugzeugs veröffentlicht. Diesmal handelte es sich um eine Suchoi Su-34. Ebenfalls ein Bomber. Da das Foto von einem russischen Soldaten vom Boden aufgenommen wurde, gibt es nun keinen Zweifel mehr, dass Russlands Militärführung tatsächlich glaubt, Autoreifen würden ihre Flugzeuge vor Drohnen- und Raketenangriffen schützen.

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Auch in der Ukraine sorgte die „Tarnung“ der Bomber für Belustigung. Allerdings wertete man sie hier eher als Erfolg für die massiven Drohnenangriffe der letzten Wochen, die unter anderem zwei Transportflugzeuge vom Typ Il-76 zerstören konnten.

Eine Quelle: www.bz-berlin.de

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