Eine Statue der Justitia hält eine Waage und ein Schwert in der Hand.
Unter ungewöhnlich strengen Sicherheitsvorkehrungen beginnt in der nächsten Woche im Kriminalgericht Moabit ein Drogenprozess gegen einen Kolumbianer. Das Verfahren steht im Zusammenhang mit einem Prozess gegen zehn Angeklagte, die mehr als vier Tonnen Kokain von Südamerika über den Hamburger Hafen nach Deutschland geschmuggelt haben sollen, wie eine Gerichtssprecherin auf Anfrage sagte. Der Prozess gegen den Mann, der sich in U-Haft befindet, soll am 20. Dezember vor dem Landgericht Berlin beginnen. Weitere Angaben machte die Sprecherin «aus Sicherheitsgründen» nicht.
Eine Bande soll von Berlin und Umgebung aus über Jahre hinweg agiert und die illegalen Geschäfte über ein Geflecht von Scheinfirmen abgewickelt haben. Knapp neun Monate nach deren Festnahme hatte im vergangenen August vor der 38. Strafkammer der Prozess gegen zehn Männer im Alter von damals 33 bis 63 Jahren begonnen.
Laut Anklage geht es um insgesamt 16 mutmaßliche Schmuggelfahrten in der Zeit von Sommer 2011 bis Sommer 2021. Seit 2012 sollen unter anderen mehrere Seecontainer mit jeweils mehreren Hundert Kilogramm Kokain aus Brasilien über den Hamburger Hafen Deutschland erreicht haben. Die Drogen sind laut Anklage in hohlen, eigens dafür angefertigten Metallplatten versteckt worden. Getarnt als Blei- oder Kupferlieferungen sei Kokain geschmuggelt worden.
Drei mutmaßliche Haupttäter, die seit 2011 als Bande agiert haben sollen, hätten insgesamt rund 9,3 Millionen Euro erlangt. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft haben die Ermittlungen zu dem Fall zwei Jahre gedauert und sind mit großem Aufwand geführt worden. Die Gruppierung sei mit insgesamt rund 6,6 Tonnen Kokain in Verbindung zu bringen, hieß es zum Prozessbeginn.
Eine Quelle: www.focus.de