Berlins legendäre Jazzspinner gehen in Ruhestand


            Berlins legendäre Jazzspinner gehen in Ruhestand

Peter Zastrow und seine „Spirit oft he 20s“ heizten den Spinnern mit Stücken von Duke Ellington und King Oliver noch einmal so richtig ein – Susann Hülsmann (55) hat ihr Herz an den Swing verloren Foto: Charles Yunck

Von Oliver Ohmann

500 Jahre Jazz-Liebe im Saal. Dazu ein Vortrag, ein heißes und kaltes Bier. So waren sie – Jazzspinner.

Am Dienstag setzt sich dieser ungewöhnliche Kreis zur Ruhe. „Aus Altergründen“, sagt  Günter Waldow (86), der über zwei Jahrzehnte als „Leader“ der Jazz-Liebhaber die Zusammenkünfte organisierte. Der Kreis von Jazzfreunden traf sich seit Februar 1988. Erster Heimathafen war das Lokal „Spinnrad“ in Wilmersdorf. „Zunächst gab es nur Vorträge über Jazz, später dann anschließend oft Livemusik“, berichtet Waldow.

Die Spinner waren kein Verein, nicht kommerziell, dafür umso leidenschaftlicher. Für die Musiker ging nach jedem Gig der Hut rum. Motto dabei: Nicht klimpern, sondern rascheln.

Jazz, Blues, Dixiland – alles war möglich. Prominente Künstler wie Coco Schumann, Scott Hamilton, Rolf Kühn und Andrej Hermlin waren bei den Spinnern zu Gast. Seit 1994 und bis zuletzt war das Preußische Landwirtshaus in Westend ihr Domizil. Hier ließen es bei jedem Treffen einmal im Monat fünf Dutzend Jazzer krachen. Jetzt gehen die Spinner in den Ruhestand.

B.Z. ist beim Abschied dabei und ist traurig, dass es diese heiße Runde in Berlin nicht mehr geben soll.

Eine Quelle: www.bz-berlin.de

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