Covid-19: Mediziner: Ende der Corona-Isolationspflicht vertretbar

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Covid-19: Mediziner: Ende der Corona-Isolationspflicht vertretbar

Ein medizinischer Mitarbeiter befüllt eine Spritze mit einem der Impfstoffe gegen das Coronavirus. Bislang bedeutet ein positiver Corona-Test, dass man sich mindestens fünf Tage lang verpflichtend isolieren muss. Ab Montag ändert sich das. Was bedeutet der Schritt für das Infektionsgeschehen?

Das Auslaufen der Isolationspflicht für Corona-Infizierte ab Montag in Berlin dürfte aus Sicht eines Mediziners vermutlich ohne größere Folgen bleiben. «Ich erwarte keinen großen Knall. Es wird sich wahrscheinlich nicht so viel ändern», sagte Sven Gläser, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin – Pneumologie und Infektiologie am Vivantes-Klinikum Neukölln, der Deutschen Presse-Agentur. Er gehe davon aus, dass bereits in den vergangenen Wochen viele Ansteckungen unentdeckt blieben oder zumindest nicht durch einen Test nachgewiesen wurden. «Wenn sich Menschen kaum mehr testen, isolieren sie sich auch nicht. Die Vorgaben wurden in der jüngsten Zeit also vermutlich ohnehin nicht mehr strikt eingehalten.»

Zu dem Schluss kommt der Mediziner auch in Anbetracht der Daten aus dem Corona-Lagebericht des Senats: Dort hätten sich die Kurven für die Inzidenz, die auf den offiziell gemeldeten Fallzahlen beruht, und die Sars-CoV-2-Werte im Abwasser in den vergangenen Wochen deutlich entkoppelt. «Die Inzidenz blieb niedrig, aber das Abwasser ließ zeitweise ein stärkeres Infektionsgeschehen vermuten.»

Im Krankenhaus machten sich häufigere Ansteckungen dank der breiten Bevölkerungsimmunität aber längst nicht mehr so stark bemerkbar wie in früheren Wellen. «Patientinnen und Patienten mit einer schweren Covid-19-Lungenentzündung sind inzwischen fast eine Rarität. Viele Infizierte können mittlerweile auf Normalstationen versorgt werden.»

Aus medizinischer Sicht bleibe das Virus natürlich ansteckend und für bestimmte Gruppen gefährlich. «Auch wenn sich Infizierte nun nicht mehr verpflichtend isolieren müssen, so sollten sie sich doch von Risikogruppen wie älteren Menschen oder Patientinnen und Patienten mit Tumorerkrankungen fernhalten. Man sollte dann unbedingt auf Besuche von Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen verzichten.»

Eine Quelle: www.focus.de

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