„Das ist eine verdammte Hölle“


            „Das ist eine verdammte Hölle“

Ein kampfunfähiger russischer Panzer steht zurückgelassen in einem Wald in der Region Charkiw. Putins Truppen harren teilweise ohne Nachschub an neuen Fahrzeugen in der Ukraine aus Foto: AP Photo/Evgeniy Maloletka

Von Christopher Buhl

Kurz vor dem Jahrestag von Putins Invasion in das Nachbarland Ukraine müssen russische Eltern am Telefon hören, wie es ihren Söhnen an der Front geht. Und die ganze Welt erfährt davon: Der ukrainische Militärgeheimdienst hat erneut Anrufe russischer Soldaten mit ihren Familien abgefangen.

Immer wieder zeigen die Telefonate, wie dramatisch die Lage vor Ort wirklich ist. Ein Soldat, der seit zwei Monaten in der Ukraine kämpft, berichtet einem Freund: „Das ist kein Krieg, das ist eine verdammte Hölle. Es gibt keinen Nachschub, wir leben wie verdammte Hunde in Löchern.“

Seinen Aussagen zufolge sind von den ursprünglich 240 Soldaten nur noch 94 übrig. Zwei Tage, berichtet er, hätten er und seine Kameraden im Keller eines zerstörten Hauses gesessen und rohe Kartoffeln gegessen.

Der ukrainische Militärgeheimdienst HUR fängt Telefonate wie diese regelmäßig ab und veröffentlicht sie. Einige dieser Telefonate sind jetzt erneut auf dem Twitter-Account @wartranslated ins Englische übersetzt worden.

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Ein Soldat einer anderen Einheit reagierte schockiert auf die hohen Opferzahlen. Alte Fahrzeuge seien zerstört worden, man warte viel zu lange auf neue.

Die Schätzungen über die russischen Verluste sind riesig: Der Generalstabschef der norwegischen Armee teilte am Sonntag in einem TV-Interview mit, es seien etwa 180.000 von Putins Soldaten getötet oder verletzt worden. Auch westliche Geheimdienste nennen immer wieder Zahlen, die die 100.000 längst überstiegen haben.

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Den hohen Verlusten will Russland mit weiteren Einberufungen begegnen. Verteidigungsminister Sergej Schoigu kündigte kürzlich an, die Truppenstärke von 1,15 auf 1,5 Millionen Soldaten erhöhen zu wollen. Der britische Geheimdienst antwortete darauf am Sonntag in seinem täglichen Briefing allerdings: „Russland wird höchstwahrscheinlich Schwierigkeiten haben, Personal und Ausrüstung für die geplante Erweiterung aufzutreiben.“

Doch auch ohne den offiziellen Beginn dieser geplanten Mobilmachung ziehen die Streitkräfte offenbar weiter Männer ein – auch wenn sie noch längst nicht einsatzbereit sind. In einem weiteren Telefonat berichtet eine Frau einem Soldaten, es sei ein Mann nur zehn Tage nach einer Operation eingezogen worden.

Eine Quelle: www.bz-berlin.de

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