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Ein Schild mit Stoffhuhn und der Aufschrift “Tierfabriken aufs Dach steigen” wird hoch gehalten. Die meisten Masthühner in Deutschland sind in Riesenställen untergebracht. Ein Bündnis aus Landwirtschaft und Gesellschaft fordert ein Ende solcher Ställe und protestiert vor einem Schlachthof. Produzent Wiesenhof äußert sich zu den Haltungsformen.
Mehrere hundert Tierschützer haben nach Angaben der Veranstalter an einem Schlachthof des Geflügelproduzenten Wiesenhof in Königs Wusterhausen in Brandenburg gegen Riesenställe und für mehr Tierwohl demonstriert. Das Bündnis «Wir haben es satt!» forderte am Samstag unter dem Motto «Wiesen und Höfe statt Wiesenhof» den Abbau von «Mega-Ställen» und einen Umbau der Tierhaltung. Fast 80 Prozent aller Masthühner werden dem Bundeslandwirtschaftsministerium zufolge in Betrieben mit mehr als 50.000 Haltungsplätzen gemästet.
«Die Überproduktion in der industriellen Tierhaltung verursacht nicht nur Tierleid, sondern schadet auch Mensch und Umwelt und verdrängt bäuerliche Betriebe», teilte die Sprecherin des Bündnisses, Inka Lange, mit. «Um in der gesamten Landwirtschaft mehr Tierwohl, Klima- und Umweltschutz zu erreichen, müssen Megaställe abgebaut und das bäuerliche Höfesterben gestoppt werden.»
Die Deutsche Umwelthilfe sieht Risiken in der industriellen Hähnchenmast. «Masthühner erhalten immer höhere Dosen an Antibiotika, die als Notfallantibiotika für Menschen bestimmt sind», sagte Agrarexpertin Reinhild Benning.
Der Protest blieb nach Angaben der Polizei friedlich. Eine kleine Gruppe versuchte, nach Angaben eines dpa-Reporters zu einem Verkaufsladen zu gehen, die Beamten verhinderten dies aber.
Eine Quelle: www.focus.de