B.Z.-Redakteur Stefan Peter kommentiert das politische Gebaren von Cansel Kiziltepe Foto: picture alliance/dpa | Wolfgang Kumm
Von Stefan Peter
Sie haben vermutlich noch nicht viel von Cansel Kiziltepe gehört. Das könnte sich bald ändern: Die neue Sozialsenatorin soll zur Spitzenkandidatin der SPD aufgebaut werden, hört man immer öfter im Berliner Politikbetrieb.
Fraktionschef Raed Saleh will die Frage nicht beantworten, mit wem seine Partei bei der nächsten Wahl antritt. Franziska Giffey wird es wohl nicht sein.
Bislang braucht sich Kai Wegner keine Sorgen zu machen: Kiziltepe scheint rhetorisch nicht übermäßig begabt und tritt bislang eher ungeschickt auf, um es freundlich zu sagen.
Vor einigen Tagen meldete sie sich mit ihrer ersten großen Forderung zu Wort – nach einer Änderung der Flüchtlings-Verteilung. Das fand nur bei der eigenen Partei Zustimmung, von allen anderen gab’s Kritik.
Die eigentliche Ursache der Überlastung mit Flüchtlingen in Berlin sprach Kiziltepe nicht an – der ungehinderte Zustrom von Asylbewerbern durch offene Grenzen. Dieses Augen-Verschließen vor der Realität hat die Senatorin mit vielen Genossen gemein.
Die CDU braucht dringend PR-Berater!
Zu unterschätzen ist Kiziltepe aber nicht: Trotz aller Vorbehalte der CDU setzte sie den umstrittenen Aktivisten Alfonso Pantisano als „Queer-Beauftragten“ durch. Der SPD-Politiker fiel in der Vergangenheit vor allem durch unverschämte Beleidigungen auf, gilt selbst wohlmeinenden Genossen als selbstverliebt und überheblich.
Pantisano bekleidet eine Referentenstelle im Angestelltenverhätnis. Was er verdient? Diese Frage beantwortet die Pressestelle von Kiziltepe nicht. Wer in der Sozialverwaltung an der Auswahl von Pantisano beteiligt war? Auch darauf keine Antwort.
Wer als Politiker so arrogant agiert, sollte nicht über die Geschicke einer Stadt bestimmen.
Eine Quelle: www.bz-berlin.de