Ein Polizeitaucher hebt ein Fahrrad aus dem Schifffahrtskanal in Berlin.
Auch am zweiten Weihnachtsfeiertag suchen Taucher in Berlin weiter nach Beweisen im Fall des spektakulären Juwelendiebstahls aus dem Grünen Gewölbe. «Nach meinem Kenntnisstand geht es da heute weiter», sagte ein Sprecher der Polizeidirektion Dresden am Montagmorgen auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Bereits am Sonntag waren etwa 20 Polizeitaucher aus verschiedenen Bundesländern im Schifffahrtskanal am Kiehlufer im Bezirk Neukölln im Einsatz gewesen. Auf der Suche nach Beweisstücken sollen etwa 150 Meter des Kanals abgesucht werden.
Die Maßnahmen werden einige Zeit in Anspruch nehmen, teilte die Polizei bereits am Sonntag mit. Da die Ermittlungen laufen, machten die Beamten keine weiteren Angaben zu dem Einsatz. «Dies umschließt aktuell auch die Ergebnisse der Suchmaßnahmen», hieß es.
Rund drei Jahre nach dem Einbruch in die Schatzkammer war kurz vor Weihnachten der Großteil der Beute wieder aufgetaucht. 31 Einzelteile aus dem Diebstahl wurden in Berlin sichergestellt und wieder nach Dresden gebracht, wo Experten die Stücke derzeit untersuchen. Der Rückkehr der Juwelen ging offenbar ein Deal zwischen einem Verteidiger und der Justiz voraus. Es sei «zwischen Verteidigung und Staatsanwaltschaft unter Einbeziehung des Gerichts über eine mögliche Verfahrensverständigung und Rückführung noch vorhandener Beutestücke» gesprochen worden, hieß es offiziell.
Am frühen Morgen des 25. November 2019 waren aus dem Grünen Gewölbe Schmuckstücke mit insgesamt 4300 Diamanten und Brillanten im Gesamtwert von über 113 Millionen Euro gestohlen worden. Die Täter hatten zudem Sachschäden in Höhe von über einer Million Euro hinterlassen. Der Einbruch sorgte international für Schlagzeilen. In dem Fall müssen sich derzeit sechs junge Männer unter anderem wegen Bandendiebstahls und schwerer Brandstiftung vor Gericht verantworten. Sie sind Deutsche und stammen aus einer bekannten arabischstämmigen Berliner Großfamilie. Der Prozess soll am 10. Januar weitergehen.
Eine Quelle: www.focus.de