Hübsch hier! Aber waren Sie schon mal in Stralsund?


            Hübsch hier! Aber waren Sie schon mal in Stralsund?

Blick vom Hafen Richtung Altstadt. Stralsund ist eine Tagesreise wert – oder auch mehr Foto: Oliver Ohmann

Von Oliver Ohmann

Was weiß ein Stadtkind wie ich über Stralsund? An der Ostsee, oben in Meckpomm, alte Hansestadt, kurz vor Rügen.

Am Wochenende einfach mal hin. 280 Kilometer, nicht ganz drei Stunden, kleine Fische.

Da Sonnabend ist, kann man den Wagen für lau am Rand der Altstadt parken. Dann hinein. Erster Eindruck: Spur der Backsteine. Beeindruckend sind die mächtigen drei Kirchtürme von St. Nikolai, St. Marien und St. Jakobi.

Tatsächlich ist Stralsund seit 2002 Unesco-Weltkulturerbe und berühmt für seine Backsteingotik. Bedeutende Hansestädte waren sehr reich und das zeigten die „Pfeffersäcke“ auch.

Wunderschönes Beispiel ist das alte Rathaus. Entstanden im 13. Jahrhundert. Da bauten sie in Berlin noch Feldsteinkirchen und lebten in Holzhäusern. Das Rathaus von Stralsund war schon im Mittelalter auch ein Shoppingcenter.


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Die alte Hansestadt Stralsund ist berühmt für ihre Gebäude in Backsteingotik Foto: Oliver Ohmann

Man geht nämlich mitten hindurch wie durch eine Ladenpassage. Einkaufen und schmausen kann man ohnehin sehr schön in Stralsund. Aber ich will jetzt endlich zum Wasser.

Am Hafen wird noch viel saniert und gebaut. Das „Ozeaneum“ ist dort der moderne Touri-Magnet. Man erfährt auf spannende Weise alles über die Meere und ihre Bewohner (Eintritt 17 Euro).

Doch mir fällt etwas ganz anderes ins Auge. Ein Dreimaster, der im Hafen vor Anker liegt.


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„Die Hockende“ wurde 1986 an der schönen Sundpromenade aufgestellt Foto: Oliver Ohmann

Lese ich richtig? Ist das wirklich die „Gorch Fock“? Tatsächlich, der Name steht am Schiff.

Ich gehe an Bord der Berühmtheit (Eintritt 6 Euro) und lerne die ganze Geschichte. 1933 lief das Segelschulschiff vom Stapel. Im Krieg versenkte sie sich selbst, wieder gehoben nach 1945 und von den Russen beschlagnahmt.

Seit 1951 segelte sie als „Towarischtsch“ (Kamerad) über die Weltmeere. Von 1990 bis 1997 dann unter ukrainischer Flagge, Heimathafen Cherson. 2003 kam die Bark nach Stralsund und wurde restauriert. In Abgrenzung zum ebenso berühmten Segelschulschiff der Bundesmarine (Baujahr 1958) trägt sie heute den Namen „Gorch Fock I“.


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Der B.Z. AM SONNTAG-Reporter baumelte in einer Hängematte der „Gorch Fock“ Foto: Oliver Ohmann

Wer noch anheuern will, muss aber schnell sein. Ende März geht’s bis Ende 2023 in die Werft zur Schönheitskur.

Ich tue das, was ich immer tue, wenn ich an einem Ostseehafen bin. Bismarckbrötchen essen. In Stralsund geht man zum Backfischkönig auf der „Ocean II“, ein Fünfer für den Fisch-Snack auf die Hand. Wirklich sehr lecker!

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Bereits am Nachmittag streiche ich wieder die Segel und fahre zurück nach Berlin. Man kann aber auch länger bleiben. Ferienwohnungen ab 40 Euro, habe ich gesehen. Stralsund ist kein teures Pflaster.

Mit „meer“ Zeit ginge es natürlich auch rüber nach Rügen (über die Brücke) oder hoch in die nahe Boddenlandschaft. Hiermit tue ich kund: Ich mag Stralsund!

Eine Quelle: www.bz-berlin.de

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