Herthas Kevin-Prince Boateng hat den Ball im Blick Foto: picture alliance / Fotostand
Von B.Z./dpa
Hertha-Profi Kevin-Prince Boateng hat den Deutschen Fußball-Bund (DFB) in der Debatte um die vom Fußball-Weltverband FIFA verbotene „One Love“-Kapitänsbinde kritisiert.
Er hätte vom Verband mehr Rückgrat erwartet, sagte der Mittelfeldspieler von Hertha BSC am Sonntag in der Sport1-Sendung „Doppelpass“. „Wenn ich mich entscheide, die Binde zu tragen, dann muss ich das auch machen. Wenn ich es dann nicht tue, brauche ich mir auch nicht den Mund zuzuhalten“, sagte der 35-Jährige Boateng.
Eingeknickt: Mit dieser „One Love“-Armbinde wollte Kapitän Manuel Neuer gegen Japan auflaufen. Doch als der Weltverband Druck machte, knickte der DFB ein und Neuer musste auf das Tragen der Binde verzichten Foto: Christian Charisius/dpa
Er sehe das Hauptproblem darin, dass die entsprechenden nationalen Verbände vor dem Turnier behauptet hätten, dass sie „die Binde tragen, egal was passiert“. Dies nun trotz der vorherigen Aussagen doch nicht zu tun, sei seiner Meinung nach „lächerlich“. Nicht-sportliche Debatten sollten seiner Meinung nach jetzt vom Team ferngehalten werden.
Faeser mit „One Love“-Armbinde beim Deutschland-Spiel
Die FIFA hatte das Tragen der „One Love“-Armbinde, die ein Symbol für Vielfalt sein sollte, unter Androhung von Sanktionen untersagt. Sieben europäische Verbände, darunter der DFB, hatten daher auf die geplante Aktion verzichtet.
Er selbst habe noch kein Spiel der Weltmeisterschaft über die gesamten 90 Minuten geschaut, sagte Boateng. „Ich liebe Fußball. Mein Leben ist Fußball. Aber das, was da passiert, ist gegen alles, wofür Fußball steht“, sagte Boateng.
Eine Quelle: www.bz-berlin.de