Killer im Auftrag russischer Stellen: Vadim Krasikov (56) sitzt in Berlin ein Foto: B.Z.-Montage
Von Nils Kottmann
Eine unschuldige Frau gegen einen Mörder …
Am Donnerstag wurde die US-Olympiasiegerin Brittney Griner (32) bei einem Gefangenenaustausch aus der Haft in Russland entlassen. In den USA kam dafür der berüchtigte russische Waffenhändler Viktor Bout (55) frei.
▶︎ Jetzt kommt heraus: Bei den Verhandlungen mit der US-Regierung wollte der Kreml auch den Tiergarten-Killer Vadim Krasikow (57) freipressen.
„Sie schienen einen Mann namens Krasikov haben zu wollen, der in Deutschland inhaftiert ist“, sagte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates der USA, John Kirby, am Sonntag dem Sender ABC. Das russische Ersuchen sei nicht ernsthaft in Betracht gezogen worden.
Das Opfer: Zelimkhan Khangoshvili (l.) kämpfte vor fast 20 Jahren gegen Russland. Der Killer: Vadim Krasikov soll im Auftrag des Kreml gemordet haben
Krasikow hatte am 23. August 2019 den Exil-Tschetschenen Zelimkhan Khangoshvili (40) mit drei Schüssen im Berliner Tiergarten hingerichtet. Dafür wurde er im Dezember 2021 in Deutschland zu lebenslanger Haft verurteilt. Hinter dem Auftragsmord soll der Kreml stecken.
Das Opfer wurde im August 2019 im Berliner Tiergarten erschossen Foto: picture alliance/dpa | Paul Zinken
Brittney Griner hingegen wurde am Moskauer Flughafen Scheremetjewo festgenommen, weil sie Kartuschen mit Cannabisöl im Gepäck hatte. Die Basketballerin wollte damit Schmerzen einer Sportverletzung lindern. Doch das Öl ist in Russland illegal. Anfang August wurde Griner zu neun Jahren Haft verurteilt und kam in eine Strafkolonie.
„Tiergartenmörder“ nicht mehr in Berlin im Knast
Wochenlang hatte die US-Regierung mit dem Kreml-Regime um ihre Freilassung verhandelt – und musste am Ende einen hohen Preis zahlen. Denn Viktor Bout ist nicht irgendein Krimineller, sondern einer der berüchtigtsten Waffenhändler der Welt.
Der US-Basketballstar wurde gegen den russischen Waffenhändler Viktor Bout eingetauscht Foto: picture alliance/dpa/FSB | Fsb
Der „Händler des Todes“ hatte Waffen an al-Qaida und die Taliban, nach Liberia und auf die Philippinen verkauft. 2008 war er in einem Luxushotel in Bangkok in eine Falle getappt: Er bot als kolumbianische Rebellen getarnten US-Agenten 100 Boden-Luft-Raketen an. Bout wurde verhaftet, an die USA ausgeliefert und 2012 zu 25 Jahren Knast verurteilt.
Zehn Jahre davon saß er ab, bevor der „Händler des Todes“ am Donnerstag auf dem Flughafen in Abu Dhabi gegen Brittney Griner ausgetauscht wurde. In einem ersten TV-Interview jammerte Viktor Bout über das Essen im US-Knast.
Eine Quelle: www.bz-berlin.de