Ein Ermittlungsbeamter des Zollfahndungsamtes steht neben zahlreichen Tüten mit Ecstasy-Tabletten. In Brandenburg wurde die Variante der Partydroge Ecstasy «Blue Punisher» erstmals vor drei Jahren im Landeskriminalamt untersucht. In Mecklenburg-Vorpommern führte sie bereits zu einem Todesfall. Experten fordern mehr Prävention an den Schulen.
Die von der Polizei in Brandenburg sichergestellte Menge der Partydroge Ecstasy hat sich seit 2018 nahezu verdoppelt. Im vergangenen Jahr fielen den Behörden 6732 Tabletten in die Hände, 3147 mehr als vier Jahre zuvor. Das geht aus der Antwort von Brandenburgs Innenministerium auf eine Anfrage der Landtagsabgeordneten Wilko Möller und Daniela Oeynhausen (beide AfD) hervor. Laut Polizei ereigneten sich im Berichtszeitraum allein in Brandenburg vier Todesfälle mit Ecstasy-Bezug. Sorge bereitet den Behörden unterdessen eine neue besonders gefährliche Ecstasy-Variante, bekannt als «Blue Punisher».
Übersetzt heißt die Droge so viel wie blauer Bestrafer. Die blaue Tablette ist häufig mit dem Motiv eines Totenkopfes versehen und ähnelt in der Form einem Diamanten. Schon bei der «normalen» Ecstasy-Pille, die überwiegend aus den Niederlanden eingeführt wird, variieren die Inhaltsstoffe häufig. Bei der neuen Variante ist der gefährliche Wirkstoff MDMA jedoch um ein Vielfaches höher dosiert, was die Droge Experten zufolge noch weniger kalkulierbar macht.
Ende Juni warnte das Brandenburger Gesundheitsministerium in einer Mitteilung vor der neuen Ecstasy-Tablette, die bereits in mehreren Bundesländern im Umlauf war. Schon die Einnahme von geringen Mengen MDMA könne lebensbedrohlich sein. In Altentreptow (Mecklenburg-Vorpommern) war zu diesem Zeitpunkt bereits ein 13-jähriges Mädchen der Droge zum Opfer gefallen.
Dagegen konnten zwei aus demselben Ort stammende minderjährige Mädchen nach dem Konsum von «Blue Punisher» das Krankenhaus wieder verlassen. Auch der Drogentod einer 15-Jährigen aus Rathenow (Havelland) im Juni dieses Jahres steht womöglich im Zusammenhang mit der neuen Ecstasy-Pille. Hier wird aber noch ermittelt.
Eine Quelle: www.focus.de