Blick auf die französische Stadt Lyon. Sie liegt am Zusammenfluss der Rhône und der Saône Foto: NicoElNino – stock.adobe.com
Von Stefan Peter
Die Abzocker warten nur wenige Meter hinter dem Flughafen auf ihre Opfer. In diesem Fall sind es keine betrügerischen Taxifahrer, sondern die staatlichen Verkehrsbetriebe. Vom Airport in die Stadt geht‘s mit dem „Rhonexpress“ – pro Richtung kostet die Fahrt stolze 15,20 Euro!
Der Express ist nichts weiter als eine Straßenbahn, an Bord gibt es weder Sekt noch Schnittchen und besonders schnell geht es trotz des Namens auch nicht voran. Aber – davon lasse ich mir doch nicht die Laune verderben!
B.Z.-Reporter Stefan Peter in der Altstadt von Lyon Foto: Stefan Peter
Mein Abstecher nach Lyon dauert nur drei Tage (viel mehr braucht es auch nicht unbedingt), aber die haben es in sich. Das fängt schon beim zauberhaften Hotel an – das „L‘Abbaye“ war früher Pfarrhaus und Knabenschule. Mitten in der Stadt, trotzdem total ruhig, die Zimmer mehr als geschmackvoll eingerichtet. Offenbar meint es das Schicksal gut mit uns, wir bekommen ohne Aufpreis die Junior Suite (sonst ab 280 Euro/Nacht).
Aber ich bin natürlich nicht zum Schlafen in der Stadt, sondern zum Entdecken! Und davon gibt es in Frankreichs drittgrößter Stadt (nach Paris und Marseille) einiges. Rathaus, Museen, Opernhaus, große Plätze, kleine Gassen. Sogar zwei römische Amphitheater sind zu besichtigen!
Für den Blick auf Lyon müssen Sie keinen Kirchturm besteigen, es reicht ein Hügel Foto: picture alliance / PHOTOPQR/LE PROGRES/MAXPPP
Was mich ganz besonders beeindruckt: die Kirche Notre-Dame de Fourvière auf dem gleichnamigen Hügel. Ich war schon in vielen katholischen Gotteshäusern, doch diese Pracht ist einmalig. Draußen vier Ecktürme (sie sollen an eine mittelalterliche Burg erinnern), drinnen aufwändige Mosaike und Malereien.
Gehört zum Weltkulturerbe: Blick in das Innere von Notre-Dame Foto: Lukas – stock.adobe.com
Zu Fuß der Kirche liegt die Altstadt. Kein Disneyland für Touristen, sondern voller Leben mit Schulen, Wohngebäuden und ganz vielen Restaurants. Denn gegessen wird in Lyon nicht nur viel, sondern vor allem gut.
Unbedingt sehenswert: Die Basilika Notre-Dame de Fourvière auf einem Hügel Foto: Franßois LOCHON/GAMMA RAPHO
Bressehuhn, viel Fisch, natürlich Käse aus der Region. Typisch sind Bouchons – Restaurants mit traditioneller Küche. Lyoner Quiche, Salade Lyonnaise und natürlich Lyoner Kartoffeln.
Lyoner Wurst heißt in Lyon Cervelas, hier in Rotweinsauce serviert Foto: Stefan Peter
Die Lyoner Wurst (eine Brühwurst) hingegen heißt dort Cervelas, kommt in Rotweinsauce auf den Teller. Ja, das schmeckt!
Das „Kaffee Berlin“ hat mehrere Filialen in Lyon, serviert Burger und deutsches Bier Foto: Stefan Peter
Paul Bocuse, einer der berühmtesten Köche der Welt, betrieb in Lyon zuletzt fünf Brasserien. Mittlerweile trägt die städtische Markthalle seinen Namen, ein Besuch dort lohnt nur bedingt.
DB-Lounges: Ticketpflicht bald auch für Bahnbonus-Kunden
Falls Sie shoppen wollen: Kleine Boutiquen gibt es in der Innenstadt reichlich, eine große Mall nach amerikanischem Vorbild erwartet Sie im Ortsteil La Part-Dieu.
Flüge nach Lyon sind nicht unbedingt auf Low-cost-Niveau: Lufthansa und Brussels verlangen selten unter 180 Euro (hin & zurück), Aufgabe-Gepäck kostet extra.
Eine Quelle: www.bz-berlin.de