Mindestens 230 Tote bei Zugunglück in Indien


            Mindestens 230 Tote bei Zugunglück in Indien

Rettungskräfte arbeiten an der Unfallstelle nach einem schweren Zugunglück im indischen Bundesstaat Odisha Foto: Uncredited/AP

Von B.Z./dpa

Bei einem schweren Zugunglück in Indien starben nach Angaben von Rettungskräften mindestens 230 Menschen. „Die Todeszahl steigt vielleicht noch“, sagte ein Feuerwehrsprecher vor Ort der indischen Nachrichtenagentur ANI. Augenzeugen berichten von erschütternden Szenen am Ort der Katastrophe.

Mindestens 900 Menschen sollen verletzt worden sein. Viele weitere Opfer könnten noch unter den umgestürzten Waggons liegen. Das ganze Ausmaß sei noch gar nicht absehbar, hieß es von den Einsatzkräften. Das Unglück geschah Freitagabend Ortszeit, die Rettungsarbeiten fanden im Dunkeln statt.


            Mindestens 230 Tote bei Zugunglück in Indien

Rettungskräfte arbeiten an der Stelle, an der der Personenzug entgleist ist Foto: —/Press Trust of India/dpa

Bahnvertreter erklärten, der Coromandel Express von Kalkutta nach Chennai sei gegen 19 Uhr im Bundesstaat Odisha mit einem weiteren Personenzug, dem Howrah Superfast Express, zusammengestoßen.

Offenbar war einer der Züge entgleist. Dann raste der zweite Zug, aus der Gegenrichtung kommend, in die umgekippten Waggons. Auf Videos ist zu sehen, wie Helfer verzweifelt versuchen, Passagiere aus den verunglückten Zügen zu retten. Mehr als 800 Verletzte seien in Krankenhäuser gebracht worden, sagte der oberste Behördenmitarbeiter des Bundesstaates Odisha, Pradeep Kumar Jena laut „Indian Express“.

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Mit Tagesanbruch am Samstag wurde das Ausmaß der Katastrophe erst richtig sichtbar. Etwa ein Dutzend havarierte Waggons lagen auf und neben den Gleisen, in die Höhe ragende Stahlkolosse, einige mit aufgerissenen Abteildecken, die Fenster zerschmettert. Auf und neben den Waggons versuchten Dutzende Helfer in Zivilkleidung und Rettungskräfte verzweifelt, verletzte Passagiere unter den tonnenschweren Trümmern zu retten.

Ein Augenzeuge sagte dem örtlichen Fernsehsender NDTV, er sei aus dem Schlaf gerissen worden, als sein Zug plötzlich entgleiste – und das Chaos losbrach. „10 bis 15 Menschen fielen auf mich“, erzählte er dem Sender. Er selbst sei mit Verletzungen am Hals und an den Händen davongekommen, habe dann aber überall abgetrennte Körperteile von Menschen gesehen.


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Die Waggons liegen übereinander Foto: Uncredited/AP/dpa

Bahnminister Ashwini Vaishnaw sagte der Nachrichtenagentur ANI, dass er eine Untersuchung angeordnet habe, um die Ursache für das Unglück herauszufinden. Premierminister Narendra Modi twitterte: „Erschüttert vom Zugunglück in Odisha. In dieser Stunde der Trauer sind meine Gedanken bei den trauernden Familien.“ Er versprach den Angehörigen und Opfern Entschädigung.

Krimi um Todes-Schiff voller Geheimagenten

Indiens marodes Bahnsystem mit alten Zügen und Gleisanlagen ist bekannt für häufige Unfälle. So viele Opfer sind aber selbst in dem Land mit 1,4 Milliarden Einwohnern selten. Nach offiziellen Angaben ist es das schwerste Eisenbahnunglück in Indien seit über zehn Jahren.

(est/dpa)

Eine Quelle: www.bz-berlin.de

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