Preußen-Prinz gibt Nazi-Sympathien seines Vorfahren zu


            Preußen-Prinz gibt Nazi-Sympathien seines Vorfahren zu

Georg Friedrich Prinz von Preußen Foto: Jens Kalaene/dpa

Von Sebastian Bauer

Georg Friedrich Prinz von Preußen erklärt das teilweise Einlenken im Streit um Kunstwerke aus dem früheren Besitz der Hohenzollern.

Preußen-Prinz Georg Friedrich (46) schwenkt auf Versöhnungskurs um, möchte seine Familie aber gleichzeitig aus dem Schussfeld historischer Schuldzuschreibung nehmen.

Der Hohenzollern-Chef gab nun im Rahmen einer Historiker-Debatte zu, dass Wilhelm Kronprinz von Preußen (1882-1951) „zeitweise mit den Nationalsozialisten sympathisiert hatte“. Doch dass dieser deren Machtergreifung erheblichen Vorschub geleistet habe, sehe er nicht.

Bereits vorher hatte er im Rechtsstreit mit der öffentlichen Hand auf rund 4000 Kunstwerke aus dem früheren Hohenzollern-Besitz und damit verbundene Entschädigungszahlungen in Millionenhöhe verzichtet. In der juristischen Auseinandersetzung geht es um über 10 000 Kunstwerke und Nutzungsrechte u.a. von Schloss Rheinsberg und Cecilienhof sowie die Frage, ob die Enteignung aufgrund der Nazi-Verstrickungen der Hohenzollern einst rechtens war.


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Das von 1913 bis 1917 nach Plänen von Paul Schultze-Naumburg im englischen Landhausstil errichtete Schloss Cecilienhof ist der letzte Schlossbau der Hohenzollern und ein Teil des Rechtsstreits Foto: Thomas Spikermann

Bei den Objekten, auf die nun verzichtet wird, habe es sich um Werke gehandelt, „für die das Handeln meines 1951 verstorbenen Urgroßvaters relevant war“, so der Preußen-Prinz. Nun sollen Gespräche über die übrigen Streitpunkte folgen.

Als die Royals sparen lernten

Doch er sei sich sicher, „dass wir auch hier eine Lösung finden.“ Das Ziel sei jedenfalls, auch weiterhin „die Objekte der Öffentlichkeit zugänglich zu machen“.

Über die Frage nach der Schuld von Kronprinz Wilhelm herrscht unter Experten weiter Uneinigkeit. Laut Historiker Lothar Machtan (73) sei der Adlige „unfähig gewesen, dem Nationalsozialismus Vorschub zu leisten, auch wenn er das punktuell wollte“.

Eine Quelle: www.bz-berlin.de

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