Saatgut kann man – mit Ausnahmen – im eigenen Garten ernten. So sehen die Samen der Erbsensorte „Blue Pod“ aus Foto: picture alliance/dpa
Von B.Z./dpa
Saatgut muss man nicht immer im Handel kaufen. Stattdessen kann man es von vielen Pflanzen im Blumen- und Gemüsebeet selbst ernten und im kommenden Jahr wieder aussäen. Hier sind Tipps zur Lagerung.
Ob Kräuter, Gemüse oder Blumen: Theoretisch steckt in jedem Samenkorn eine Pflanze. Doch dafür muss es gut ins nächste Jahr kommen, bis es wieder Zeit für die Aussaat ist.
„Immer wichtig ist, die Samen kühl, trocken und dunkel zu lagern“, betont Gärtnerin Svenja Schwedtke aus Bornhöved (Schleswig-Holstein). „An sehr luftfeuchten Orten kann man Samen in Tüten auf Reis aufbewahren, um die überschüssige Feuchtigkeit aufzusaugen.“
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Übersichtlich sortieren
Außerdem empfiehlt die Gärtnerin, sich eine Sortiermethode zu überlegen. Etwa, die Tütchen aufrecht in Schuhkartons zu reihen, mit Klarsichthüllen in Ordner und Fotoalben zu heften oder Rezeptboxen zweckzuentfremden.
„Die Samen können nach Blumen, Kräuter, Gemüse sortiert werden und dann nach Alphabet oder auch nach Verfallsdatum“, zählt Schwedtke Optionen auf.
Ein Haltbarkeitsdatum findet man auf den meisten Samentütchen im Handel. „Eine andere Art, Samen zu sortieren, ist nach Aussaatmonat“, ergänzt sie.
Vorsicht bei Kürbisgewächsen
Samen kann man prinzipiell auch selbst ernten, allerdings gibt es Ausnahmen: Gefährlich werden können die „Nachkommen“ von Kürbisgewächsen, zu denen auch Zucchini und Gurken gehören. Bei selbst geerntetem Saatgut kann eine bei deren Elterngeneration heraus gezüchtete Eigenschaft wieder auftreten: giftige Bitterstoffe.
Daher wird grundsätzlich geraten, bitter schmeckende Zucchini, Gurken und Speisekürbisse nicht zu essen. Auf Nummer sicher geht man, wenn man für diese Gewächse nur Samen aus dem Handel verwendet.
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Auf einmal andere Pflanzen
Bei anderen Pflanzen kann man eine Überraschung erleben: Hat man in einem Jahr gekaufte Samen mit der Bezeichnung F1 gezogen und von der Pflanze wiederum Samen behalten, kann man im Jahr darauf bei der nächsten Generation plötzlich eine andere Pflanze erhalten.
Es handelt sich hier nämlich um sogenannte Hybriden, die Kreuzung zwischen Elternpflanzen verschiedener Arten oder Unterarten. F1 steht für die erste Generation, die daraus entstanden ist – und die Sie kaufen.
Nehmen Sie nun deren Samen und bauen im nächsten Jahr die F2-Generation an, kann es sein, dass diese ganz andere Eigenschaften hat als die F1-Pflanzen. Etwa andere Blütenfarben.
Eine Quelle: www.bz-berlin.de