Zum Abschied gab es eine Batman-Maske


            Zum Abschied gab es eine Batman-Maske

Anja Schubert (56) engagiert sich beim Projekt „wellcome“ Foto: Ufuk Ucta

Anja Schubert über Abschiede in ihrem Ehrenamt und wie sie sich an ihre „Ehrenamts-Kinder“ erinnern wird.

Von Anja Schubert

Eine Batman-Maske und ein Stempelbild. Mit diesen Geschenken wurde ich letzte Woche von den Kindern verabschiedet, die ich ehrenamtlich betreut habe. 

Sechs Monate lang war ich als Freiwillige einmal die Woche für sie da, habe damit nach der Geburt des vierten Kindes in der Familie für Entlastung gesorgt. Dass es ein Engagement auf Zeit ist, wusste ich von Anfang an. Zwischen drei und sechs Monaten dauern unsere Einsätze für das Projekt „wellcome“ im Schnitt. 

Der Abschied fiel mir trotzdem schwer und ganz ohne Tränen ging es nicht. Dafür sind mir die vier Kinder zu sehr ans Herz gewachsen. Ich habe sie von der Kita abgeholt, sie zu Hause betreut oder bin mit ihnen auf den Spielplatz gegangen.

Es war mein erster Einsatz als Ehrenamtliche für „wellcome“. Mittlerweile ist die kleinste 9 Monate alt, die Zwillinge sind drei und der große Bruder ist sieben Jahre alt.

Ganz ehrlich: Ich wüsste gern, wie es mit ihnen weitergeht. Die Kleinste hat sich im letzten halben Jahr natürlich am meisten entwickelt. Mittlerweile krabbelt sie und sitzt mit am Tisch. Es fällt mir nicht leicht, die nächsten Schritte nicht mehr mitzuerleben.

Aber in meinem Ehrenamt gehört der Abschied dazu: „wellcome“ richtet sich an Familien mit Säuglingen, die Einsätze sind nicht auf Dauer angelegt. Wie eine Lehrerin oder eine Kita-Erzieherin muss ich mich auch verabschieden. Gleichzeitig freue ich mich, dass ich der Familie in den letzten Monaten eine Hilfe sein konnte.

Unseren letzten Nachmittag haben wir gemeinsam genossen. Wir sind nochmal auf den Spielplatz und haben alle ein Eis zusammen gegessen. Beim Abendessen ging der Abschied dann fast ein wenig unter. Das war ganz gut so. 

Zu Hause habe ich das Bild in die Küche zu den vielen Bildern meiner Kinder gehängt. Es ist ein Stempelbild mit zwei Freundinnen, die sich im Arm halten. Hier erinnert es mich jetzt an das letzte halbe Jahr. Die Batman-Maske ist für meinen 14-Jährigen Sohn. 

Kochen für Obdachlose im Nachtcafé

Und wer weiß, vielleicht bekomme ich ab und zu ein Bild von den Eltern geschickt oder werde zur Einschulung eingeladen. 

Auf mich wartet schon der nächste Einsatz als ehrenamtliche Familienbegleiterin. Ich bin gespannt auf meine nächsten Kinder.

Weitere Informationen: www.wellcome-online.de

Eine Quelle: www.bz-berlin.de

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